Publikumspreis 2022; 1. Platz
Erstes Element: Mehrere kokonartige Bleistiftzeichnungen, die sich aus einer Linie außerhalb des Bildes kommend zu fragilen Gebilden aufspannen.
Zweites Element: Unter diesen Zeichnungen befindet sich eine Video-Performance, welche den körperlichen Vorgang des sich selbst einspinnens erfahrbar macht.
Drittes Element: Die Zeichnungen wie auch die Videoperformance werden außerhalb des Bildes auf der Wand und dem Raum weitergeführt.
Ich betrachte das Glück in meiner Installation Cocooning (Am seidenen Faden) als etwas sehr verletzliches und somit auch vergängliches. Es entsteht aus einer Kaskade von Zufällen, die wir nicht in der Hand haben, und deren Komplexität wir nicht durchdringen können. Dieser Umstand macht es uns unmöglich, das Glück zu planen und fest zu halten. Der seidene Faden kann jederzeit reißen und alles zunichte machen.
In dem Streben nach dauerhaftem Glück erschaffen wir ein zartes Gespinst um uns herum, welches uns wohlig einwickelt und vor jeglichem Unbill schützen soll. Doch auch die Abwesenheit von Verletzungen ist kein dauerhafter Garant für ein „Glücklich-Sein“ und das schützende Geflecht kann sich in ein beklemmendes Korsett verwandeln.